SICAT computergesteuerte Implantatpositionierung für maximale Sicherheit.
Implantate sind aus der heutigen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Dabei wird eine künstliche Zahnwurzel (aus Titan oder Keramik) in Form einer Schraube im Kiefer verankert. Der absolut schmerzfreien Bohrung geht natürlich eine ausführliche Diagnostik voraus, denn es gilt Nervensträngen, Kiefer- oder Nasennebenhöhlen sowie eventuell stark ausladenden Wurzeln von Nachbarzähnen auszuweichen. Die übliche Basis einer jeden Implantation vorausgehenden Machbarkeitsstudie ist dabei die zweidimensionale Röntgenaufnahme, insbesondere das sogenannte Orthopantomogramm (OPG). Indem man Schablonen in bekannter Größe mitröntgt, wird es per Dreisatzrechnung möglich, zumindest zweidimensional das Platzangebot für ein Implantat auszurechnen.



Die Kieferbreite kann dabei nur geschätzt werden. Das führt dazu, dass man das Zahnfleisch immer vom Kiefer wegklappen muss, um zu sehen welche Breite und Form der Knochen hat. Dabei sind Überraschungen an der Tagesordnung. Ein Kieferkamm von z. B. 6 mm Breite besteht manchmal nur aus Bindegewebe und nach der obligatorischen Öffnung bleibt ein fast messerscharfer Grat, an dem ohne vorherigen Knochenaufbau keine Implantation durchgeführt werden kann. Manchmal ist der Kieferkamm zwar auch hoch, es zeigt sich aber nach Öffnung des Zahnfleisches, dass er stark gebogen ist und das ursprünglich vorgesehene Implantat zu dick ist und daher seitlich aus der Rundung rausschauen würde. In den 25 Jahren meiner implantologischen Tätigkeit habe ich daher schon manche Überraschung während der Operation erlebt, auf die ich mich gerne vorbereitet hätte. Das ist jetzt möglich geworden. In den letzten 2 Jahren ist die Auflösung von CT- sowie sogenannten DVT Aufnahmen deutlich verbessert worden. Eine Planung in 3D wird möglich, der gläserne Mensch zumindest im Kieferbereich Realität.
Das ermöglicht in Kombination mit unserer SICAT Software eine präzise Voraussage der zu erwartenden Operationsbedingungen. Abstände zu allen empfindlichen Nachbarstrukturen wie Nerven, Mundboden, Kieferhöhle und besonderen Knochenmerkmalen sind damit exakt dreidimensional messbar. In einer Datenbank sind tausende international erhältliche Implantattypen vorhanden. Wir können die Implantation perfekt virtuell planen und den exakt am besten passenden Typ vorab in jeder Richtung im Computermodell Ihres Kiefers ausprobieren. Dabei schützt uns die Software nicht nur vor den bereits beschrieben chirurgisch unerwarteten Komplikationen.
    Wir binden auch den Zahntechniker, der später eine passende Krone für Ihr Implantat herstellen soll, in die Planung ein. Das minimiert auch die Möglichkeit ästhetischer „Überraschungen“ bei der prothetischen Versorgung stark. Kompromisse, die durch eine zu weit vorne stehende oder gekippte Implantatposition erzwungen werden, sind mit SICAT ausgeschlossen oder, falls unvermeidbar, vorher mit dem Patienten abstimmbar. Um die ermittelte ideale Implantatposition in den real existierenden Patientenkiefer exakt übertragen zu können, senden wir die Daten des Kiefers an die SICAT- GmbH Bonn und erhalten von dort eine Bohrschablone, die auf den Kiefer aufgeklickt wird. In dieser Kunststoffschablone sind Titanröhrchen eingearbeitet, die exakt unsere Bohrer führen und Fehler ausschließen. Darüber hinaus erfolgt bei SICAT noch eine Art Endkontrolle, durch die auch an sich unwahrscheinliche Planungsfehler auffallen würden. Ein weiterer wichtiger Nebeneffekt ist der oft mögliche Verzicht einer Aufklappung des Zahnfleisches. Die Operation verläuft deutlich atraumatischer, Schmerzen sind danach seltener. Nach 25 Jahren Implantationserfahrung ist die 3 D navigierte Implantation daher für mich eine Revolution. Es ist wie der Unterschied zwischen Sichtflug und Radarkontrolle.